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German Design since Bauhaus till today + Launch of prjcts

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Oft when talking about german design, many of us mention the following qualities: reduced shapes, precise  details, form following functionality, strickt choice of best materials.

In the minds of almost all of us, when asked to bring an example of german design would the design movement of Bauhaus arise. However, what actually has been going on since the Bauhaus in the world of german design?

Famous german designers such as Moorman (a man to admire) mention the term „new german design“. This was a small patch of time between 1982 and 1989 when designers in Germany tried to rebel against the common stigmas that used to be associated with german design – such as functionality, seriousness, correctness… The most design objects made during this period where designed and produced by the designers themselves and they were very daring. Such objects like armchair made out of car wash brushes or pillows made of barbed wire. Brrrr…but this is what happens when we try to rebel 🙂

Ok, and what happened after this period in german design? When I look for example at the objects created for Vitra or Thonet by german designers, I see clear but flexible lines, innovative ideas such as „renewable furniture“ by Aisslinger or the full of simplicity, reduced to the most necessary design objects by KGID (Konstantin Grcic Industrial Design). Would you also say that german design stands for functionality which is defined by human needs, with a focus on materials of best quality? Well yeah, we are still talking about being german – the calm formal tenseness, only today german means adding to these mentioned qualities a certain wittiness and quiet humor, taking itself not seriously and important. Nevertheless with these qualities the German could use a bit of  healthy pride in their design. Imagine them just like the Scandinavians showing the world their design with pride all over magazines.  I allow myself to see it this way as a non native German, someone who sees this culture from a perspective of a traveler. And because the germans are a bit uncomfortable bragging about their designs, I took it in my hands to show here each time new amazing german design finds. Fitting to this mission, Christian Knäbke, the CEO & Founder of PRJCTS nocked on my door and told me about the launch of the innovative, minimal module office tables. I took the chance and asked him about how he sees the development in german design.

Designsetter: What  german design means to you? How do you see it evolved since Bauhaus?

Christian Knäbke: German design is mostly classy for me. It symbolizes a well thought and neat character which results in clever designs. I think Geman design evolved since Bauhaus as it tries to solve problems. The functionality due to new technologies expands. For example fully automated jalousie on full width windows.

But on the other hand we see elements from Bauhaus everywhere. Look at any dining or couch table, the table legs made of wood always remind me of the desk made by Vera Meyer-Waldeck*. I am pleased to see that (German) designers are still influenced by the idea of the „bauhausstil“: classic modern art. Today we see furniture as art. We perceive hand made furniture as the designers’ expression. This is in my opinion awesome because there are way more things you have to put thoughts into as in most other pieces – e.g. paintings. The shapes, the impact of light, the materials and the appearance.

On the other hand it sometimes appears to me, that German engineers and designers want too much as some products – for example modular products – seem heavy and not practical. They don’t always seem to solve problems but let the consumers believe it does.

Designsetter: What made you want to develop the idea of prjcts?

Christian Knäbke: Personally, I think it is important to adore what you possess. Not every single piece – because we all just need some things. I mean some things that are individually relevant to you. Let’s say your wardrobe, your mattress, your notebook for handwritten notes, your shoes or your desk where you sit eight hours per day. For me it is clearly the last one. I like working at a desk. And I want to enjoy the hours I spend at it. So why can’t the desk be a pretty lifestyle product for you, that supports you and your work and creates space for creativity and productivity? I personally treat my desk like that and I am convinced, that many others will do the same.

I hope that people will see my desks as a piece of furniture with more reason to exist as just „I have to sit there whenever I am working!“

I love simplicity. I love it, when things are where I want them to be. That is the reason why I constantly think of modules, that keep your desk clean, increase your productivity and are pretty at the same time.

To find more about prjcts and to configure your minimal with cool functions office table visit prjcts.de

DE:

Wenn wir über deutsches Design sprechen, würden viele von uns die folgende Eigenschaften erwähnen: reduzierte Formensprache, präzise Details, Form die einer Funktionalität folgt, strenge Auswahl der Materialien aus bester Qualität.

Fast alle von uns werden Bauhaus Design als ein Beispiel für deutsches Design nennen. Nun ja, was hat sich seit Bauhaus im deutschen Design getan? 

Renommierte deutsche Designer wie Moorman – ein bewundernswerter Mann – stellt uns einen schönen Begriff von „Neue Deutsche Design“ vor. Das war ein kleiner Ausschnitt in unserer Geschichte von ungefähr 1982 bis 1989, als Designer aus Deutschland weg wollten von den typischen Klischees des Funktionalismus, der Ernsthaftigkeit und Korrektheit. Die meisten Designobjekte in dieser Zeit wurden sofort nach dem Entwurf vom Designer selbst hergestellt. Und diese Objekte waren sehr mutig, wie zum Beispiel ein Sessel aus Autowaschbürsten oder Kissen aus Stacheldraht. Brrrr…So ist es wenn man rebelliert.

Und wie sah es von da an bis heute aus mit dem deutschen Design? Wenn ich z.B die Möbel von Vitra oder Thonet anschaue, die von deutschen Designers entworfen ist, sehe ich klare aber flexible Linien, innovative Ideen wie „nachwachsende Möbel“ (Aisslinger), die Einfache, auf das Wesentliche reduzierte, eigensinnig wirkende Designkunst. Hierfür stehen  z.B die aus dem Design Haus KGID (Konstantin Grcic Industrial Design)  kommenden Kreationen. Sehen Sie es auch so, dass sich das deutsche Design durch eine von menschlichen Bedürfnissen definierte Funktionalität absetzt, mit einem Fokus auf Materialien aus bester Qualität? Es ist immer noch deutsch – also mit  einer ruhigen formalen Straffheit, nur heute es ist eben zusätzlich mit einem Augenzwinkern von ruhigem Humor? Das erlaube ich mir als nicht gebürtige Deutsche heute so zu empfinden 🙂

Und da in meiner bescheidenen Meinung, sich die Deutschen zu einem gewissen Grad mehr über ihr eigenes Design und Kultur mit Stolz in der Welt präsentieren könnten, liegt es mir auf dem Herzen, diese Entwicklung des deutschen Design zu verfolgen und nach dessen neuen Erscheinungen zu suchen. Was meine ich unter Stolz? Stellen Sie sich einmal vor, wenn wir wie die Skandinavier uns mit eigenen Möbeln in unseren Häusern mit deutschem Design gestaltet voller Stolz in Magazinen als „Das deutsche Living“ zeigen würden. Das wäre schön oder?

Passend zu dieser Mission hat bei mir Christian Knäbke, der CEO & Founder von PRJCTS an die Tür geklopft und den Launch des modulbasierten Schreibtisches  angekündigt.

Ich finde das klare lineare Design mit extra Funktionen organisch sehr passend zu den Wurzeln des deutschen Designs. Mit seinem Konzept ist prjcts auf die zeitgemäße reduzierte Arbeitswelt ausgerichtet, in der die Verwendung technischer Geräte wie Notebooks im Vordergrund steht und Gebrauchsgegenstände eine Nebenrolle spielen. Aktenschränke, Stempelhalter, Stifthalter für Textmarker und Kugelschreiber sowie meterhohe Ablagen gehören mit den Tischen von prjcts der Vergangenheit an. Im Fokus des Mobiliars steht der Anspruch an klares, lineares und inhaltlich bedeutsames Design.

Ich habe Christian nach seiner Sicht über deutsches Design gefragt:

Was bedeutet deutsches Design für Dich? Wie hat es sich in Deinen Augen seit Bauhaus entwickelt?

Deutsches Design ist vor allem klassisch. Für mich hat deutsches Design einen aufgeräumten Charakter, der in durchdachten Designs mündet. Ich denke, dass es seit der Entstehung des Bauhausstils vor allem Probleme lösen möchte. Dies ist vor allem durch neue Technologien ermöglicht. Ein klassisches Beispiel hierfür sind automatische Jalousien, die bei Sonneneinstrahlung herunterfahren. Dabei sind sie leise, formschön und an die Fassadenfarbe und –materialien angepasst.

Heutzutage ist der Bauhausstil omnipräsent, worüber ich sehr froh bin. Wir sehen ihn überall. Ich sehe in fast jedem Ess-, Couch- oder Schreibtisch klassische Bauhaus-Elemente, wie bspw. die legendären Tischbeine des Schreibtisches von Vera Meyer-Waldeck. Heutiges Design strebt wie damals nach, als klassische moderne Kunst wahrgenommen zu werden. Und wir sehen handgefertigte Möbel immer mehr als Ausdruck des Designers und damit Künstlers. In meinen Augen ist es großartig, dass Möbel eine solche Aufmerksamkeit genießen, da viele Dinge bei der Kreation und Umsetzung zu beachten sind. Hier geht es um Formen, den Einfluss des Lichtes, die Materialien, die Materialwirkung und die Erscheinung an sich. Das sind viele Einflussfaktoren, die Viele vergessen.

Auf der anderen Seite erscheint es manchmal so, dass deutsche Ingenieure und Designer manchmal Probleme lösen möchten, die gar keine sind. Oft empfinde ich modulare Systeme (bspw. Schränke) als nicht praktikabel und sehr schwer. Dann frage ich mich, ob mir damit wirklich geholfen ist.

Was hat dich auf der Idee von prjcts gebracht?

prjcts verbindet Design mit Funktion: Alles ist integriert, wenn du es möchtest. Und das sogar schön. Meine Vision ist es, dass Leute einen Zugang zu tollem Design – Made in Germany – mit den von ihnen gewählten Modulen haben, ohne dass hierfür mehrere Tausend Euro nötig sind. Ein nachhaltig und händisch produziertes Produkt muss nicht teuer sein.

prjcts zeigt, dass ein Schreibtisch nicht mit unnützen Dingen vollgeladen sein muss. Ein Schreibtisch kann ein Ort des Schaffens sein, der zugleich schön ist und den Raum ästhetisch aufwertet.

So möchte ich erreichen, dass meine Kunden die Gegenstände in ihrer Umgebung in Bezug auf Qualität, Nachhaltigkeit und Nutzen hinterfragen und sich genauer anschauen. Ein Möbelstück, an dem man tendenziell ähnlich viel Zeit wie im Bett verbringt, sollte Spaß und Freude bereiten. Ein gekaufter Schuh kann uns über Monate hinweg ein tolles Gefühl bereiten. Aber wer hat das Gefühl bei seinem Schreibtisch? Das möchte ich gern ändern und möchte diesen Lifestyle in die Arbeitswelt heben.

Der Schreibtisch ist der vielseitigste Ort in Bezug auf die Tätigkeiten, die wir an ihm ausüben. Wir schreiben, lesen, zeichnen, tippen, drucken, scannen, spielen und tagträumen an ihm. Hierfür benötigen wir einige Dinge. Diese Dinge haben sich im Zeitalter der Technik zum Glück verringert. Aber wozu benötige ich heute noch einen Stifthalter für Textmarker in allen erdenklichen Farben oder gestapelte Ablagefächer. Meine Idee ist es, den Schreibtisch an das moderne Arbeiten anzupassen. Hier geht es nicht nur um Technik, sondern auch um einen praktikablen Umgang mit technischen Geräten. Jeder wählt die Dinge, die ihm wichtig sind, ähnlich wie bei einem Handytarif in den 00er Jahren.

Das stete Feedback meiner Freunde, Familie und Käufer überwältigt mich und treibt mich an. Es zeigt mir, dass ich den richtigen Nerv treffe und das Potential, den Schreibtisch neu zu sehen, erkannt wird. Das erfüllt mich mit Stolz.

Mehr über die Tische von prjcts.

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